Unsere Simatec® Produkte mit der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung Nr. Z-42.3-437 des Deutschen Instituts für Bautechnik dichten schadhafte Kanäle und Rohre silikatisch ab. So wird das Grundwasser geschützt und Fremdwasser vermieden. Das Zwei-Komponenten-Flutverfahren ist die erste Wahl für unzugängliche, geometrisch aufwändige und sogar nicht inspizierbare Kanäle und Rohre.
Simatec® SL1
Simatec® SL1 ist eine speziell formulierte, wässrige Silikatlösung mit hoher Viskosität. Sie dringt durch hydrostatischen Druck in Undichtigkeiten bzw. durch diese in den Boden ein und sättigt die Kapillaren der Bettung.
Simatec® SL2
Mit Simatec® SL2 verschiebt sich der pH-Wert in den schwach sauren Bereich. Dadurch wird das vorher gelöste Silikat dauerhaft ausgefüllt, es bildet mit der Bettung eine wasserdichte Sandsteinpackung.
Beide Komponenten sind absolut ungiftig. Für Simatec® SL2 werden sogar ausschließlich Stoffe verwendet, die auch als Nahrungsmittelszusatz bekannt sind. Bodenökologische Untersuchungen durch das Hygieneinstitut Gelsenkirchen haben gezeigt, dass die beiden Einzelkomponenten im Boden hervorragend abgebaut werden.
So funktioniert die Abdichtung von Kanälen mit Simatec®
Werden Rohre und Kanäle mit einem Flutungsverfahren abgedichtet, liegt das Ergebnis auf der Außenseite des Rohres. Mit Kamerauntersuchungen kann deshalb nicht sichtbar gemacht werden, ob die schadhafte Stelle abgedichtet wurde. Damit Sie dennoch sehen können, wie unsere Simatec® Produkte wirken, zeigen wir Ihnen in einem Modell, wie die beiden Komponenten miteinander reagieren. Das Modell haben wir im Jahr 2010 beim 7. Kanalcocktail der GSTT (German society for Trenchless Technology e. V.) in Schwerte vorgestellt.
Unser Versuchsaufbau
In einem mit kleinen Steinchen gefüllten Plexiglasrohr wird die Bettung eines Abwasserrohres simuliert. Wie auf einer echten Baustelle werden die beiden Komponenten Simatec® SL1 und Simatec® SL2 in mehreren Zyklen in das Rohr eingebracht. Die Bettung (Steinchen) wird silikatisiert und das vorher extrem durchlässige Material im Rohr abgedichtet. Nach wenigen Minuten „steht“ die Flüssigkeit über den Steinchen mit der Packung – das Plexiglasrohr ist dicht.
Schritt für Schritt
So einfach wenden Sie Silago an
In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir Ihnen, wie eine erdverlegte Abwasserleitung und ein Schacht in einem Wohnviertel in einem Arbeitsgang mit Simatec® saniert werden.
Mit dem Simatec® System werden Rohre, Rohrverbindungen und Schächte haltungsweise saniert.
Sanierbar sind Abwasserkanäle und -leitungen im Nennweitenbereich DN 100 bis DN 500 aus allen gängigen Materialien wie
- Beton,
- Steinzeug,
- asbestfreiem Faserzement,
- Mauerwerk (nur für Schächte) und
- Gusseisen.
Für die Sanierungsarbeiten am Kanal benötigen Sie:
- 1 Fahrzeug mit den beiden IBCs für die Komponenten Simatec® SL1 und Simatec® SL2
- 1 Schlauchpumpe zur Füllung und Entleerung der zu sanierenden Haltung.
- 1 Hochdruckspüleinrichtung mit diversen Düsen etc.
- 1 Kamera für Kanal-TV-Inspektion
- Absperrelementen in Form von Absperrblasen, möglichst mit 2"-Durchgang
- Analysegeräten zur Qualitätssicherung der Lösungen Simatec® SL1 und Simatec® SL2
- Sonstige Hilfsmittel, z. B. Pumpen zur Sicherung der Vorflut
Schritt 1
Bevor Sie starten
Berechnen Sie das Volumen des gesamten Sanierungsabschnittes. Vorhandene Pläne und Inspektionsergebnisse können Ihnen als Grundlage dienen. Die voraussichtlichen Verlustmengen des Injektionsmittels schätzen Sie am besten durch eine Leckratenermittlung oder Wasserverlustprüfung ab.
Schritt 2
Reinigung und Inspektion des Kanals
Vor der Sanierung des schadhaften Abschnitts muss der Kanal ausreichend gereinigt sein. Eventuell muss der Kanal nochmals mit Hochdruck durchgespült werden.
Inspizieren Sie das Rohrsystem optisch. Achten Sie darauf, dass keine Scherbenbrüche oder sonstige, die Statik gefährdenden Schäden vorhanden sind.
Schritt 3
Silago SL1
Befüllen Sie das Rohrsystem vom tiefsten Leitungspunk aus mit Silago SL1. Wenn der Flüssigkeitsverlust gering ist, füllen Sie Silago SL1 bis 2 m über den höchsten Rohrscheitel ein. Während Sie Silago SL1 einfüllen, kann das Sanierungsfahrzeug im Umreis von 20 m beliebig positioniert werden, um andere Verkehrsteilnehmer möglichst wenig zu beeinträchtigen.
Nach spätestens 45 Minuten wird Silago SL1abgesaugt.
Achtung: Bei größeren Verlustmengen wird Silago SL1 bereits nach einigen Minuten abgesaugt.
Wie weit der Flüssigkeitsspiegel absinkt, kann durch eine Höhenmessung im Schacht ermittelt und protokolliert werden. Alternativ kann auch eine Durchlaufblase mit Sichtschlauch verwendet werden.
Verluste werden gemäß den Bestimmungen der DIN EN 1610 zum Vorgehen bei bei Druckabfall um 0,01 bar aufgefüllt.
Der zu sanierende Abschnitt muss nach jeder Befüllung bei geringem Druck mit Wasser gespült werden. Damit vermeiden Sie, dass die Kanalwände mit Silago SL1 benetzt sind. Schwer zugängliche Verzweigungen des Systems werden über die jeweiligen Einspeisungen per Schwallspülung gereinigt.
Schritt 4
Silago SL2
Anschließend füllen Sie die Komponente Silago SL2 ebenfalls bis 2 m über den höchsten Rohrscheitel ein. Auch Silago SL2 verbleibt für ca. 45 Minuten im Sanierungsabschnitt.
Silago SL2 verändert den pH-Wert. So füllt das zuvor gelöste Silikat undichte Stellen aus und bildet zusammen mit der Bettung eine wasserdichte Sandsteinpackung.
Der Leitungsabschnitt ist erfolgreich saniert, wenn der sich der Flüssigkeitsspiegel nicht weiter absenkt. Silago SL2 wird abgepumpt und der Kanal abschließend noch einmal gespült.
Schritt 5
Abschluss der Arbeiten
Sinkt der Flüssigkeitsspiegel nach einer Einwirkzeit von ca. 45 Minuten weiterhin ab, wiederholen Sie die oben beschriebenen Schritte so oft, bis der zu sanierende Bereich dicht ist.
Alle Ergebnisse und Beobachtungen während der Sanierung werden im Sanierungsprotokoll festgehalten.